07.06.2004
Westdeutsche ImmobilienBank legt im Neugeschäft kräftig zu

Deutliche Steigerung des Geschäfts insbesondere im Inland. Erfolgreiche Positionierung als Center of Competence für Immobilienfinanzierungen im WestLB-Konzern. Beteiligungsportfolio gestrafft.

Frankfurt am Main, 07. Juni 2004 – Mit einer deutlichen Steigerung des Neugeschäfts ist es der Westdeutschen ImmobilienBank (WIB) gelungen, weitere Marktanteile, insbesondere im nationalen Geschäft, zu gewinnen und ihre Marktposition im In- und Ausland zu stärken. Die WIB konnte sich im Geschäftsjahr 2003 erfolgreich als Center of Competence für Immobilienfinanzierungen und Immobilien-Investmentbanking im WestLB-Konzern positionieren.
Mit der Bündelung sämtlicher Immobilienservice- und Consulting-dienstleistungen in der Assetis GmbH und dem Verkauf von WestInvest wurde das Beteiligungsportfolio weiter gestrafft.

Neugeschäftsvolumen deutlich über Vorjahr
Die Westdeutsche ImmobilienBank konnte trotz der unverändert schwierigen Situation auf den nationalen und internationalen Im-mobilienmärkten ihr Neugeschäft im vergangenen Geschäftsjahr um 21 % auf 4,7 Mrd € (Vj. 3,9 Mrd €) steigern.
„Dies ist das höchste Neugeschäft seit Gründung der Bank und sehr erfreulich, zumal die WIB mit Blick auf Basel II und die MaK die An-forderungen an das Kreditgeschäft risiko- und renditeorientiert konsequent umsetzt“, so Jürgen Stinner, Vorstandsvorsitzender der Westdeutschen ImmobilienBank anlässlich der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt.
Die Bilanzsumme ist um 3,9 Mrd € auf 19,8 Mrd € gestiegen. Wesentliche Ursache ist der Anstieg der Kundenforderungen auf 16,0 Mrd € (Vj. 12,3 Mrd €). Hier hatte die Übernahme der Kreditbestände der WestLB aus dem Geschäftsfeld „Immobilien- und gewerbliche Agrarfinanzierungen“ in Höhe von 2,4 Mrd. € einen wesentlichen Effekt.

Verbesserte Ertragskraft ab 2004 erwartet
Das Betriebsergebnis der Bank vor Risikovorsorge und Ertragssteu-ern verringerte sich auf 16,4 Mio € (Vj. 41,6 Mio €). Demzufolge weist die Bank für das abgelaufene Geschäftsjahr einen auf 2,7 Mio € (Vj. 7,8 Mio €) verminderten Jahresüberschuss aus. Der Jahresüberschuss im Konzern ist auf 5,0 Mio € gestiegen (Vj. 2,1 Mio €).

Der Zinsüberschuss der Bank inkl. Beteiligungserträge sank um
12 % auf 81,4 Mio € (Vj. 92,0 Mio €). Dies ist auf das negative
Kapitalmarktergebnis zurückzuführen. Effekte aus dem gestiegenen Kreditbestand wirken sich erst in 2004 aus.

Provisionsüberschuss und Nettoertrag aus Finanzgeschäften erga-ben einen Ergebnisbeitrag von 3,4 Mio € (Vj. 9,9 Mio €). Die Reduktion begründet sich aus dem Aufwand für das Kreditvermittlergeschäft des Privatkundenbereichs, dem höhere Erträge in den Folgejahren gegenüberstehen. Weiterhin aus den Platzierungskosten für die zweite Verbriefungstransaktion PROVIDE GREEN, bei der ein Portfolio nationaler Wohnungsbaukredite in Höhe von rd. 1,0 Mrd € verbrieft wurde. Die Verwaltungsaufwendungen stiegen trotz der Übernahme von 60 Mitarbeitern der WestLB nur moderat um 8 % auf 67,8 Mio € (Vj. 62,5 Mio €).

Vor dem Hintergrund der Straffung des Beteiligungsportfolios hat die ImmobilienBank ihre Beteiligung an der WestInvest Gesellschaft für Investmentfonds mbH zum 31. Dezember 2003 an die DekaBank verkauft. „Diese Regelung schafft klare Zuständigkeiten in der Sparkassenorganisation“, so Jürgen Stinner. Durch die Veräußerung wurden Erlöse erzielt, die zur Vorsorge und Absicherung künftiger Risiken eingesetzt wurden. Die Risikovorsorge wurde auf 95,3 Mio € (31,8 Mio €) erhöht. Das Bewertungsergebnis aus Beteiligungen und Wertpapieren stieg auf 108,4 Mio € (Vj. 9,0 Mio €).

Die Mitarbeiteranzahl der Bank ist trotz der Übernahme der 60 WestLB-Mitarbeiter nur geringfügig auf 476 (Vj. 426) gestiegen. In der Westdeutschen ImmobilienHolding und den Beteiligungsgesellschaften wurde der Personalbestand auf 294 (Vj. 330) reduziert. Damit wurde in 2003 ein wesentlicher Beitrag zur Konsolidierung erreicht.

Steigerung des nationalen Kreditgeschäfts
Trotz der weiterhin schwachen inländischen Immobilienkonjunktur ist es der WIB gelungen, das Vorjahresniveau zu übertreffen und Marktanteile hinzuzugewinnen. Das Bewilligungsvolumen der nationalen Investoren stieg auf 1,6 Mrd € (Vj. 1,3 Mrd €). Der An-teil am Gesamtvolumen der Kreditzusagen lag bei 35 %
(V. 32 %).

Die internationalen Investoren sind mit 2,0 Mrd € (Vj. 2,1 Mrd €) annähernd auf Vorjahresniveau geblieben. Sie sind mit einem An-teil von 42 % am Neugeschäft weiterhin von hoher Bedeutung. Schwerpunktländer sind die USA, Frankreich, Großbritannien und Benelux. Während das USA-Geschäft aufgrund der Bewertung mit dem gesunkenen Dollarkurs leicht zurückgegangen ist, konnte die Marktposition vor allem in Frankreich ausgeweitet werden. Die WIB finanziert selektiv auch in den Ländern Mittel- und Osteuropas.

Neugeschäft im Privatkundenbereich hat Milliardengrenze überschritten
Das Privatkundengeschäft, das i. W. über Kooperationspartner und die Internetplattform ImmoBank direkt  vertrieben wird, verzeichnete in 2003 einen erheblichen Zuwachs. Das Neugeschäft verdoppelte sich gegenüber dem Vorjahr auf 1,1 Mrd € (Vj. 525 Mio €). Damit erhöhte sich der Anteil am Neugeschäft auf 23 % (Vj. 14 %). Die stetigen, risikoarmen Erträge wirken sich positiv auf das Bankrating aus.
 
Der Start der ersten auf SAP basierenden elektronischen Kreditakte, die einen schnellen Zugriff auf die Kundendaten ermöglicht, ist ein weiterer Schritt des Bereiches, die effiziente Abwicklung und Kapa-zität des Geschäfts zu steigern.

Verbreiterung der Refinanzierungsbasis
Zur Vorbereitung auf den Wegfall von Anstaltslast und Gewährträgerhaftung rüstet sich die WIB durch gezieltes Erschließen weiterer Refinanzierungsmöglichkeiten. Dazu wurde ein Debt Issuance Pro-gram (DIP) mit einem geplanten Volumen von 3 Mrd € aufgelegt. Im Juni geht die WIB mit einer ersten Ziehung an den Markt. Zusätzlich plant sie die Emission eines Jumbo-Hypothekenpfandbriefes. Dazu ist vorgesehen, auch Auslandskredite verstärkt in Deckung zu nehmen. Zusammen mit der WestLB arbeitet die WIB derzeit an einem Conduit-Programm, das die standardisierte Verbriefung von gewerblichen Immobilienkrediten ermöglicht.

Die WIB als Immobilienbank der Sparkassen
Mit Blick auf die Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit prüft die Westdeutsche ImmobilienBank zurzeit Möglichkeiten der erweiterten Zusammenarbeit mit den Sparkassen insbesondere in Nordrhein-Westfalen. Anknüpfungspunkte ergeben sich im standardisierten Baufinanzierungsgeschäft, das die WIB mit ihrer Kreditfabrik effizient abwickeln kann. Weiterhin bestehen Möglichkeiten der Zusammenarbeit beim Funding (Poolemissionen, Verbriefungen), Konsortialfinanzierungen sowie hinsichtlich der Vermittlung bzw. Beteiligung von Immobilien-Joint-Ventures.

Auch die Dienstleistungen der Tochtergesellschaften der WIB werden in diese Planung einbezogen. Hier bestehen beispielsweise bei der Auflage von geschlossenen Fonds zur Ergänzung der Sparkassen-Produktpalette und Projektentwicklungen Möglichkeiten der Kooperation.

Weitere Stärkung der Ertragskraft erwartet
Mit der Straffung der Beteiligungen und der Bündelung der Immo-bilien- und Consultingdienstleistungen in der Assetis hat die WIB den Grundstein für Kostensynergien und –degressionen geschaffen. Insbesondere durch die Möglichkeit der Aufnahme weiterer Immobilienbestände in das Center- und Portfoliomanagement der Assetis wird eine Steigerung der Erträge erwartet.

Durch die Positionierung als Center of Competence für Immobilien-finanzierungen im WestLB-Konzern wird die ImmobilienBank die Möglichkeiten der erweiterten Geschäftstätigkeit nutzen. Zusätzlich erwartet die WIB eine Stärkung der Ertragskraft durch die Zusam-menarbeit mit den Sparkassen und den weiteren Ausbau des natio-nalen und internationalen Geschäfts. Das Jahr 2004 wird aufgrund der weiterhin verhaltenen Investitionstätigkeiten auf den Immobi-lienmärkten noch als schwierig eingestuft. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die WIB ein zufrieden stellendes Ergebnis.

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